Eis und WasserEis und Wasser sind auf vielen Gletschern eng miteinander verbunden. Schmelzwasserbäche können während der warmen Jahreszeit zum Grund oder zum Rand durchdringen, manchmal sogar via Tunnels. Oft bilden sich Seen bilden sich auf der Gletscheroberfläche oder an den Rändern. |
Schmelzwasserbach auf dem Austre Lovénbreen, ein kleiner Talgletscher im nordwestlichen Spitzbergen. Im Sommer haben sich die Schmelzwasserbäche tiefer eingeschnitten und sind somit schwieriger zu überqueren. MH | Seen an Gletscherrändern sind kurzlebige Erscheinungen und können plötzlich abfliessen. Durch diesen glatten, halbrunden Tunnel unter dem Eis des Pastaruri-Gletscher in der Cordillera Blanca, Peru brach ein See plötzlich aus. MH | Derselbe Tunnel, gesehen von der Aussenseite. MH | Auf alpinen Gletschern folgen Schmelzwasserbäche üblicherweise Strukturen im Eis aus. Dunkle Eisschichten absorbieren mehr Sonnenstrahlung als helle und formen so Rinnen für das Schmelzwasser. Fornogletscher, Schweiz. MH |
Schmelzwasserrinnen auf polythermalen Gletschern die jedes Jahr wieder benützt werden, entwickeln sich im Laufe der Zeit unabhängig von Eisstrukturen. Vibeke Gletscher in Ostgrönland. MH | Wenn das Eis der Gletscheroberfläche kalt ist, d.h. unter dem Schmelzpunkt, kann das Wasser nicht mehr ungehindert abfliessen und wird gestaut. MH | Einer der seltenen polythermalen Gletscher in den Alpen ist der Gornergletscher. Teile des Gletschers, die aus über 4000m stammen, sind kalt. Im Hintergrund das Matterhorn. JA | In temperierten Gletschern treten die Bäche üblicherweise an der Zunge an einem einzigen Ausgang, bekannt als Gletschertor, aus. Fox Glacier, Neuseeland. MH |
Eishaltige Moränen am Ende eines Gletschers stauen oft Seen. Hier beim Imja-Gletscher, Khumbu Himal, Nepal, durchströmt der Abfluss einen solchen See. MH | Bäche die aus kalten Gletschern ausströmen, tun das nur von der Oberfläche. Das Wasser ist im Allgemeinen sehr sauber. Wright Lower Glacier, Dry Valleys, Antarktis. MH | Supraglaziale Bäche nützen strukturelle Schwächen im Eis aus und schmelzen sich bis zum Gletscherbett durch. Sie stürzen oft via senkrechte Schächte, Gletschermühlen, durch die Tiefen eines Gletschers. Mer de Glacs, Mont Blancgebiet. MH | Sedimentreiches Schmelzwasser ist eine häufige Erscheinung von vielen Gletschern. Die feinen Teilchen werden beträchtliche Distanzen stromabwärts geschwemmt. MH |
Manche Gletscher bilden Bäche, die an ihren Seiten entlang oder vor der Gletscherstirn vorüber fliessen. Oft fallen dann Eistrümmer in diese Bäche. Childs Glacier, Alaska. MH | Gletscher, wie hier der Thompson Glacier, Axel Heiberg, stauen an ihren Seiten oft Seen. JA | Der Between Lake, kurz vor dem Abfliessen. Entstanden ist dieser kurzlebige See wo der Thompson Glacier und der White Glacier, Axel Heiberg Insel, aneinander stossen. JA | Wiederum der Between Lake, aufgenommen nachdem er plötzlich ausgelaufen ist. Dieses Füllen und Leeren geschieht jedes Jahr wieder. MH |
Weil Gletscher tiefe Becken auserodieren können, füllen sich diese nach dem Eisrückgang mit Schmelzwasser, und es entstehen proglaziale Seen. Jökulsarlon vor dem Breidamurkerjökull Südisland. JA | In Gebieten mit flachem Gelände formen sich proglaziale Seen rund um die Zunge eines Gletschers. Manchmal kalben kleine Eisberge in solche Seen. Sheridan Glacier bei Cordova, Alaska. MH | | |
Fotos: Michael Hambrey (MH), Jürg Alean (JA) |