Entstehung, Wachstum und Zerfall von GletschernGletscher bilden sich hauptsächlich durch Ablagerung von Schnee und dessen Umwandlung in Eis (Akkumulation). Der Zerfall (die Ablation) geschieht durch das Schmelzen von Eis in tieferen Lagen. Übertrifft die Akkumulation während längerer Zeit die Ablation, stösst der Gletscher vor. Umgekehrt schwindet er, nach einer gewissen Zeitverzögerung, wenn die Ablation über mehrere Jahre hinweg grösser ist als die Akkumulation. Diese Bilder verdeutlichen einige der Abläufe, die mit Akkumulation und Ablation zusammenhängen. |
In den tropischen Anden fällt während der Regenzeit in grosser Höhe viel Schnee. Nevado Parón (5600 m). MH | Die Umwandlung von Schnee zu Eis führt zu blasenförmigen Lufteinschlüssen. Dünnschliff eines Eiskristalls vom Charles Rabots Bre Gletscher in Nordnorwegen. MH | In langsam fliessend und stagnierenden Gletschern können Eiskristalle erhebliche Grössen erlangen, wie dieses Beispiel vom Columbia Gletscher, Alaska, zeigt. MH | Diese Gletscherspaltenwand beim Weissmies (4023 m), Schweizer Alpen, zeigt deutlich die Firnschichten. Besonders auffällig sind gelbliche Ablagerungen von Saharastaub. JA |
Schichten von Schneeablagerungen in einer Eiswand bei Granite Harbour, westliche Ross Sea, Antarktis. MH | Die Akkumulation auf tropischen Bergen geschieht hauptsächlich während der Regenzeit. Nevado Huascarán (6768 m), Cordillera Blanca, Peru. JA | Der Effekt von Sonnenstrahlung auf blankem Eis bewirkt, dass feines Geröll und Steine schneller im Eis versinken. Dadurch entstehen sogenannte Kryokonitlöcher. JA | Jährliche Schneeablagerungen im Innern der Antarktis betragen oft nur wenige Zentimeter, und ein Teil davon wird durch den Wind wieder abgetragen. Polar Plateau am Roberts Massif. MH |
Eislawinen tragen ihren Teil zur Akkumulation bei, wie hier am Nevado Chacraraju (6172 m), Cordillera Blanca, Peru. JA | Ende Sommer haben alpine Gletscher eine klare Abgrenzung zwischen dem Akkumulations- und dem Ablationsgebiet, die so genannte Gleichgewichtslinie. Vadret Pers, Engadin, Schweiz. JA | Gletscher reagieren auf eine negative Massenbilanz (Akkumulation minus Ablation) durch Schwund. Hier schmilzt der Mueller Glacier in den neuseeländischen Alpen, und es bildet sich ein Gletschersee. MH | Schneller Gletscherschwund führt oft dazu, dass sich im Eis Tunnels oder Höhlen bilden, wie hier am Haut Glacier d'Arolla, Wallis, Schweiz . MH |
Schuttbedeckte Gletscherzungen im Himalaya verlieren im allgemeinen am meisten Masse, wo die Schuttschicht am dünnsten ist. Khumbu Glacier in der Everest-Region, Nepal. MH | Kleine, vom Eisschild unabhängige antarktische Gletscher zeigen steile, vertikale Ränder, wenn die Gletscherzunge stagniert oder vorstösst. Rhone Glacier (benannt nach seinem Schweizer Pendant) in der Dry Valleys Region MH | Ins Meer kalbende Gletscher unterliegen schnelleren Schwankungen, als diese an Land. Hubbard Glacier, Alaska. JA | Massenbilanz-Studien sind arbeitsintensiv. Bohren von Löchern mit Heisswasser. Am Arteson Raju, Cordillera Blanca, Peru. MH |
Diese Gruppe von Holzgebäuden bildet die Tarfala Forschungsstation in der Kebnekaise Region von Nordschweden (Universität Stockhol). MH | Der für Massenbilanz-Messungen ausgewählte Gletscher heisst Storglaciaren, die Oberfläche von einem hochsommerlichen Schneefall bedeckt. MH | | |
Fotos: Michael Hambrey (MH), Jürg Alean (JA) |