Auswanderung
In der Mitte des 20. Jahrhunderts leben die Leute auf Stromboli in sehr bescheidenen Verhältnissen. Ein ganzes Jahr lang ausschliesslich mit Fischfang, einem kleinen Weinberg, drei Ziegen und ein paar Olivenbäumen auszukommen ist für die Familien eine schwierige Aufgabe. Manche Strombolianer denken an Auswanderung. Man wird sein Glück in einer neuen Welt suchen, vielleicht in Australien, Neuseeland, den Vereinigten Staaten, Argentinien oder irgendwo auf dem italienischen Festland, wo sich vielleicht bereits Angehörige niedergelassen haben. Um 1900 zählte die Insel gegen 3000 Einwohner. Fünfzig Jahre später waren es nur noch sechshundert.
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Bald wird diese Familie auswandern. | Am Tag der Abreise in die Fremde... | ...begleitet die ganze Bevölkerung den Auswanderer zum Strand... | ...um von ihm Abschied zu nehmen - vielleicht für immer!
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Der Strand ist ein beliebter Treffpunkt... | ...für das schwierige Abschied nehmen... | ...ebenso wie die sehnlich erwartete Rückkehr. | Das Boot kommt, und alle legen Hand an. |
Eine ungewisse Zukunft erwartet den Auswanderer. | Sie haben hinter sich die Türe für immer zu gemacht. | Die verlassenen Häuser sind Wind und Wetter ausgesetzt. | Doch einige haben mehr Vertrauen in die Zukunft ihrer Insel. |
Zement zum Bau neuer Häuser. | Die ältere Generation fährt aus zum Fischen. | Reusen und Langustenkäfige werden bereitgestellt. | Nach 25 Jahren in Australien ist Peppino, der Fischer, zurückgekehrt. |
Am Tag der Abreise begleitet das ganze Dorf die Auswanderer zum Strand. Der Abschied ist vielleicht nicht für immer. Nicht selten trifft man heutzutage auf Strombolianer aus Uebersee zu Besuch, welche diese einzigartige Insel, das Land ihrer Vorfahren, kennen lernen wollen. Stromboli: heute ein angenehmer Flecken Erde, der seinen ganzen Charme und seinen eigenen Charakter zu bewahren wusste.
Fotos Daniel Holzer |