Toteislöcher und ZungenbeckenseenDie Gletscher der letzten Eiszeit erreichten vor rund 24'000 Jahren ihre grösste Ausdehnung. Dann wurde das Klima immer trockener, was zu einem Gletscherschwund führte. Dieser erfolgte allerdings unregelmässig. Immer dann, wenn die Gletscherstirn eine Zeitlang stagnierte, lagerte sich besonders viel Schutt ab und es entstanden Endmoränen. Beim weiteren Rückgang des Eises entstanden hinter den Endmoränen in den von den Gletschern gegrabenen Senken die grossen Seen des Schweizer Mittellands. Die schwindenden Gletscherzungen hinterliessen unregelmässige, schuttbedeckte Eismassen. Dieses sogenannte Toteis bewegte sich kaum mehr und schmolz langsam vor Ort ab. In den dadurch entstandenen Senken befinden sich heute kleinere Gewässer, die Toteisseen.
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Der Barchetsee, ein typischer Toteissee in der Gemeinde Neunforn, Kanton Thurgau, ist bekannt als beliebter Badesee und wegen seiner schwimmenden Inseln. Die meisten befinden sich an diesem Tag am hinteren, südlichen Bildrand, einzelne schwimmen auf der offenen Seefläche. | Je nach Windrichtung bewegen sich die schwimmenden Inseln in andere Uferbereiche. An diesem Tag herrschte leichte Bise, welche die Inseln ans Westufer (rechts) trieb. | Der Barchetsee im Winter. Der Name steht im Zusammenhang mit aus Hanfstengeln hergestellten Textilien, für deren Herstellung der See früher benutzt wurde. Die Hanffasern wurden in den See gelegt, um den Faulungsprozess zu iniziieren. | Die schwimmenden Inseln des. Barchetsees im Winter. Damit der See leichter zugänglich wurde, stach man Torfstücke heraus und schob diese in den See hinaus. Die schwimmenden, von Vegetation überwachsenen Torfbrocken bleiben bis heute erhalten. |
Der Husemersee besteht aus mehreren, von Toteis gebildeten Senken bei Ossingen, Kanton Zürich. Wie der Barchtsee entstand auch dieser beim Rückgang der Zunge des eiszeitlichen Rhein-Gletschers. | Menzingen ZG: Gegen Ende der letzten Eiszeit hinterliess der eiszeitliche Linth-Rhein-Gletscher unzählige Drumlins (links und im Hintergrund) und das Toteisloch, in welchem heute der Wilersee liegt. | Inkwilersee SO/BE: Dieser Toteissee ist in eine sanft gewellte Moränenlandschaft eingebettet, welche der Rhone-Gletscher nach seinem Maximalstand vor rund 24'000 Jahren zurückgelassen hat. | Der Burgäschisee SO/BE verdankt seine Entstehung ebenfalls dem eiszeitlichen Rhone-Gletscher. Er liegt südöstlich von Aeschi und südwestlich von Herzogenbuchsee. |
Die Stirn des eiszeitlichen Linth-Rhein-Gletschers lag vor 19'500 Jahren in Zürich. Die entsprechende Endmoräne zieht sich von der Enge über den Lindenhofhügel bis zum Niederdorf. Der Zürichsee füllt heute das von der Gletscherzunge vertiefte und dann freigegebene Becken. Blick vom Waid Stadtspital Waid. Hinten links Glärnisch, Mitte Tödi und rects Grosse und Leine Windgällen. | Der Pfäffikersee liegt hinter einer Endmoräne eines Rückzugsstadiums des Linth-Rhein-Gletschers, welcher sich beim letzten eiszeitlichen Gletscherhöchststand über die Geländeschwelle bei Hombrechtikon bis ins Zürcher Unterland erstreckt hatte. Die Gebäude links stehen auf einem Endmoränenwall. Pfäffikon ZH ist hinter dem See erkennbar. | Der Hallwilersee während einer grossflächigen Ausuferung am Nordende im Januar 2021. Bei Normalwasserstand reicht der See nur bis zu den Bäumen in Bildmitte. Der Hallwilersee ist ein Zungenbeckensees des eiszeitlichen Ruess-Gletschers. Die maximale Tiefe beträgt nur 47 Meter. | Wasserschloss Hallwyl mit Hallwilersee im Hintergrund. |