Eis, Wasser, FelsZwar ist der relative flache und ziemlich kleine Glacier de Tsanfleuron ein wenig spektakulärer Gletscher, der zudem durch touristische Einrichtungen (Sommerskigebiete, kettengetriebene Ausflugsfahrzeuge), vor allem im oberen Bereich stark genutzt wird. Demgegenüber ist der Zungenbereich relativ unberührt und bietet glazialmorphologische Schaustücke der besonderen Art. |
Unweit des Sanetschpasses: Scheuchzers Wollgras (Eriophorum scheuchzeri) in einem fast verlandeten, kleinen Bergsee. Hinten links Tour St. Martin (2908m), hinten Mitte Glacier de Tsanfleuron (überbelichtet). | Kleiner proglazialer See, im August 2004 wenige Dutzend Meter vor dem Zungenende. An der Zungenspitze ist ein kleines Gletschertor erkennbar; vergleiche die nächsten drei Bilder. | Vor dem Gletschertor. Der Gletscherbach führt wenig Wasser, da ein beträchtlicher Teil des Schmelzwassers durch Karstlöcher unter dem Gletscher verschwindet. | Blick unter dem Eis gegen das Gletschertor. Durch das dünne, basale Eis kann recht viel Sonnenlicht eindringen und wird wunderschön blau gefärbt. |
Wenn der Gletscher über Felshindernisse wegfliesst, bilden diese im Eis stromlinienförmige Hohlstrukturen. Vom Gletschertor fällt helles Licht ein. | Im Lauf des Vormittags setzt bei steigenden Temperaturen starke Ablation ein, und das Wasser trieft vom Eisrand auf den Kalk des Gletscherbetts. | Abfliessendes Schmelzwasser hat tiefe Furchen in den Kalk gegraben. Solche Rillenbildungen sind nur möglich, weil Kalk relativ gut wasserlöslich ist. | Prächtig ausgebildete Rundhöcker vor der Front des Gletschers. Hinten der Südwestgrat des Santeschhorns oder Mont Brun. |
An Elfantenrücken erinnernde Rundhöcker im Gletschervorfeld. Auf dem Altschneerest im Vordergrund lagen rötliche Blutschneealgen (Chlamydomonas nivalis, vergleiche nächstes Bild). | Detailaufnahme von Blutschneealgen (Chlamydomonas nivalis) vor dem Gletscherrand. Bildausschnitt etwa 30 cm. | Komplexe Oberflächenformen im Gletschervorfeld: Gletscherschliffe, vom subglazial fliessenden Wasser gegrabene Kanäle sowie konkave Vertiefungen, die auf turbulenten Wasserfluss zurückzuführen sind. | Überblick über den unteren Teils des Glacier de Tsanfleuron; hinten rechts Santeschhorn oder Mont Brun. Im Eis verankerte Skilifte ermöglichen Wintersport - je nach Schneerücklage - bis in den Frühsommer hinein. |
Fotos Jürg Alean, August 2004 |