Aletschwald

Südlich der Stirn des Grossen Aletschgletscher liegt der Aletschwald, seit 1933 Naturschutzgebiet und seit 2001 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn. Geschlossener Arven- und Lärchenwald steht vorwiegend oberhalb des Gletscherhochstands der Kleinen Eiszeit. Zwischen den Ufermoränen und dem Gletscherrand erstrecken sich offene Bestände von Lärchen und Arven, welche das neue Terrain kolonisieren.

Aletschwald
Aktuell endet die Gletscherzunge auf rund 1600m.ü.M., rund 500 Höhenmeter tiefer als die lokale Waldgrenze. Lärchenwald kurz vor der herbstlichen Verfärbung kontrastiert mit dem schuttbedeckten Eis. Auffällig ist die Violettfärbung des Eises an der orographisch rechten Seite (im Bild links oben), welche durch die Verwitterung kristalliner Gesteine entsteht (September 2005).
Aletschwald
Nach den ersten strengen Frostnächten im Herbst verfärben sich die Lärchen gelb, und es entstehen bei herbstlich klarem Himmel die wohl schönsten Farbkompositionen am Grossen Aletschgletscher. Standort unterhalb des Gletscherhöchststandes der Kleinen Eiszeit am Weg von Mossfluo zum Gletscherrand (Oktober 2006).
Aletschwald
Das gleiche Gebiet wie im vorangehenden Bild, aus grösserer Distanz aus NW aufgenommen. Im flach einfallenden Sonnenlicht sind zwischen den goldgelb leuchtenden Lärchen winzige Moränenwälle erkennbar, die durch kleine Gletschervorstösse während der Wintermonate entstanden (Oktober 2006).
Aletschwald
Nördlich der Hohflue führt der so genannte "Moränenweg" entlang der Waldgrenze. Die Seitenmoräne, welcher er seinen Namen verdankt, ist streckenweise sehr markant und wird hier durch grosse Arven in Bildmitte markiert. Sie stammt allerdings nicht aus der Kleinen Eiszeit, sondern aus dem Spätglazial (September 2005, Blick Richtung SW).
Aletschwald
"Kalkofen" bei Punkt 2051m. Hier wurde mit reichlich vorhandenen Brennholz Kalk gebrannt. Kalk ist in dieser Region aus Kristallingestein Mangelware, doch konnten auf den Moränen Kalkblöcke gesammelt werden, welche der Grosse Aletschgletscher aus der Region Jungfrau-Mönch (Autochton des Aaremassivs) hierher transportiert hatte (Oktober 2006).
Aletschwald
Rest einer der vielen Kilometer langen Suonen (Wasserleitungen), mit welchen Wasser aus der NW-Flanke des Bettmerhorns (unter anderem Abfluss des grossen Blockgletschers!) um Hoflue und Riederhorn herum zur Bewässerung der Weiden und Äcker auf Riederalp und den darunter gelegenen Hängen geleitet wurde (September 2005).
Aletschwald
Fruchtstände des Vogelbeerbaums oder Eberesche (Sorbus aucuparia) und ihr Herbstlaub bringen besondere Farbakzente in den Aletschwald.
Aletschwald
Lärchen, welche das eisfrei gewordene Terrain am Grossen Aletschgletscher kolonisieren, müssen mit harten Umweldbedinungen, insbesondere langen Trockenperioden, zurecht kommen. Während die kleine Lärche links überlebt, hat diejenige rechts den Daseinskampf verloren (Oktober 2006).
Aletschwald
Herbstfarben beim Grossen Aletschgletscher: Rote Heidelbeerblätter und goldene Gräser (Oktober 2006).
Aletschwald
Arven und (rechts) eine Lärche am Gletscherrand (September 2005).
Aletschwald
Die ersten Sonnenstrahlen erreichen herbstlich verfärbte Lärchen und die Gletscherzunge (Oktober 2006).
Aletschwald
Stille Wächter des Grossen Aletschgletschers (Oktober 2006).
Fotos Jürg Alean