Bergsturz und Seebildungen, Oktober 2006Im Sommer 2006 löste sich von der orographisch linken Felswand über der Gletscherzunge eine mehrere 100'000 Kubikmeter grosse Kalkgesteinsmasse ab und ging stückweise als Bergsturz auf den Gletscher nieder. Die Ablösung des Felsens hing mit dem massiven Schwund der Gletscherzunge zusammen, da die seitliche Stützung durch das Eis fehlte. Zahlreichen Schaulustige beobachteten aus sicherer Distanz vom Gegenhang aus das Naturereignis. Der Felssturz ist ein normaler Erosionsvorgang nach dem Schwund einer Gletscherzunge in einem steil eingeschnittenen Trogtal. Für die Gemeinde Grindelwald brachte der Bergsturz keine Gefahren, doch bildeten sich bis zum Herbst 2006 zwei kleine Gletscherseen, deren plötzliches Auslaufen zu Hochwasser führen könnte. |
Das Morgenlicht beleuchtet die Felssturzmasse (Mitte) und die Abbruchspalte. Aufnahme ab Punkt 647.100, 161.960, 1468m. | Teleaufnahme vom gleichen Standort aus wie das letzte Bild. Beachte starke vertikale Klüftung des Gesteins. | Abbruch einer kleinen Felsmasse (wenige Kubikmeter) und Staubbildung durch fallende Gesteinstrümmer. | Vertikal-Panorama: Bergsturz links der Mitte; rechts unten Ablagerungen einer Eislawine vom Challifirn (unsichtbar in Felsscharte oben). |
Durch den Bergsturz bei der Gletscherzunge aufgestauter See. | Einzelne Bergsturztrümmer im See. Dieses und vorangehendes Bild vom alten Weg zur Stieregg, bei 647.440, 161.140, 1650m. | Bergsturz und gestauter See von Stieregg aus. Links Ufermoräne mit auffälligen Erosionsrillen. | Bläuliche Bergsturztrümmer (Kalk); die Moräne (unten links) ist bräunlich (Kristallingesteine des Aaremassivs). |
Zunge des Unteren Grindelwaldgletschers, auf der sich ein Schmelzwassersee gebildet hat. Spalten rund um den See zeigen die Absenkung der Gletscheroberfläche an. | Die letzten Tage im Leben einiger Gräser: Sie wachsen am Rand der Ufermoräne aus der Kleinen Eiszeit und werden demnächst der Erosion zum Opfer fallen. | Teleaufnahme des Gletschersees. Unten liegen gestrandete Eisblöcke: Sie wurden von Schwallwellen bei Kalbungen auf das Ufer gehoben und dort abgesetzt. | Ausschnitt aus der vorangehenden Aufnahme: In den Eislamellen am Seerand kann man sehr gut die Foliation (wie Schichten aussehend) erkennen. |
Donnernd geht eine Eislawine über "Heissi Blatta" nieder. | Idyllisch gelegene Schäferhütte oberhalb der Gletscherzunge. Der Felsvorsprung oberhalb der Hütte dient als Lawinenschutz. | Ästhetisch reizvolle Erosionsrillen in der orographisch linken Ufermoräne. | Gletscherzunge, Gletschersee, vom Bergsturz gestauter See und Bergsturz (v.l.n.r.). Panorama: allenfalls nach rechts scrollen! |
Wie vorangehendes Bild, aber aus grösserer Höhe aufgenommen. Panorama: allenfalls nach rechts scrollen! Aufnahme ab Punkt 647.820, 161.200, 1770m. | | | |
Fotos Jürg Alean |