Gornersee vor und nach dem Auslaufen 2004Ende Juni 2004 war der Gornersee (siehe auch Einführung) voll. Bei der Entleerung vom 2. bis 6. Juli flossen 5.7 Millionen Kubikmeter
Wasser aus, mehr als in allen Jahren seit 1951. Dabei wurde die Gletscheroberfläche nahe beim See um bis zu einen Meter angehoben und
die Fliessgeschwindigkeit des Gletschers nahm vorübergehend zu. |
Panoramaaufnahme 26. Juni 2004 vom Gornergrat zum Monte Rosa (links), Lyskamm (Mitte) und Breithorn (rechts). Der Gornersee liegt genau vor dem Monte Rosa beim Zusammenfluss von Gorner- (links) und Grenzgletscher (Bildmitte). | Panoramaaufnahme 27. Juni 2004 von Punkt 628.900 / 90.000 / 2700 m: Links Grenzgletscher, rechts hinten Gornergletscher. Durch ein grosses Kalbungsereignis sind im südlichen, näher gelegen Seeteil unzählige Eisberge entstanden. | Panoramaaufnahme 27. Juni 2004 vom gletscherseitigen Ufer des nördlichen Seeteils, der weniger Eisberge enthält. Hinten Gornergletscher. Vergleich nächstes Bild. | Panoramaaufnahme 16. August 2004 nach der vollständigen Entleerung vom gleichen Standort aus. Der Ausschnitt zeigt vor allem den nördlichen Seeteil; vom südlichen ist rechts nur ein Teil innerhalb des Blickfeldes (vergleiche nächstes Bild). |
Panoramaaufnahme 16. August 2004 des südlichen Seeteils mit den grössten Mengen von Eisbergen. Ihre Höhe beträgt bis über 20 Meter. Durch interne Deformation nach dem Stranden bildeten sich darin vertikale Spalten. Oben Monte Rosa, rechts oben Lyskamm. | Auf dem Grenzgletscher gestrandete Eisberge bildeten nach dem Auslaufen ungewöhnliche „Gletschertische“: Weil ihr Eis sehr sauber und hell war, reflektierten sie das Sonnenlicht besser als die von Moränenstaub abgedunkelte Gletscheroberfläche und schmolzen weniger schnell. | Zwei mächtige, erst kürzlich abgebrochene Eisblöcke sind noch sehr kantig, weil noch kaum Ablation und Rundung ihrer Kanten stattgefunden hat, während „ältere“ Eisblöcke rundlichere Formen angenommen haben. | Ansammlung von „Gletschertischen“ in der Nähe der Auslaufstelle des Sees. Nahezu vertikal und in Fliessrichtung angeordnete Foliation bildet die Strukturen im Eis. Hinten Mittelmoräne zwischen Grenz- und Gornergletscher; links unter dem grössten Block die Spitze des Matterhorns. |
Tiefblick 27. Juni 2004 von Punkt 628.900 / 90.000 / 2700 m auf den südlichen, mit Eisbergen gefüllten Seeteil. Vergleiche nächstes Bild. | Blick in die Gegenrichtung (vergleiche vorangehendes Bild) auf den südlichen, mit Eisbergen gefüllten Seeteil (27. Juni 2004). | Gleiche Blickrichtung wie vorangehendes Bild, Standort jedoch am Ufer des nördlichen Seeteils mit weniger Eisbergen (27. Juni 2004). | Nicolas Deichmann mit Apparaturen zur seismischen Beobachtung der Vorgänge im Gletscherinnern. Fliessen und Vertikalbewegungen im Eis lösen Mikrobeben aus. |
Eisberge bei Sonnenaufgang | Türkisfarbenes Schmelzwasser | Spiegelungen im See | Reste von Saharastaub |
Bildvergleich: Südteil des Gornersees, Teleaufnahme 26. Juni 2004 vom Gornergrat. | Bildvergleich: Südteil des Gornersees, Teleaufnahme 16. August 2004 vom Gornergrat. | Breithorn (links oben), Grenzgletscher, Matterhorn, Dent Blanche (mit Wolke), Obergabelhorn, Gornergrat und Gornersee vor dem Auslaufen. | Gewinner des Schönheitswettbewerbs der „Gletschertische“ im Randbereich des ausgelaufenen Gornersees. |
In Folgejahr, also 2005, begann die Entleerung bereits früher, und bevor der See voll war. Das ausgeflossene Wasservolumen betrug dann
nur etwa 30 % von dem im Jahr 2004. Bei früheren Ausflüssen war es zu Schadenhochwassern in Zermatt und Täsch gekommen, (1900, 1944 und
1966). Seit eine Wasserfassung der Grande Dixence unterhalb der Gletscherzunge einen Teil des Wassers ableitet, sind die Abflussspitzen
bei Zermatt allerdings kleiner geworden. Fotos Jürg Alean. |