Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz

Der Glacier des Bossons bei Chamonix hat die grösste Höhenerstreckung aller Gletscher der Alpen. Den obersten Punkt seines Akkumulationsgebiets bildet der Gipfel des Mont Blanc auf 4807 Metern über Meer (höchster Berg der Alpen). Noch um 1900 erreichte die Gletscherzunge den Talboden auf 1050 Metern über Meer. Um 1980 endete sie noch bei rund 1200 Metern und um 2008 immerhin noch unterhalb von 1400 Metern, also weit unterhalb der Waldgrenze. Die Bilder unten illustrieren den Gletscherschwund mit Vergleichsaufnahmen. Die Länge des Gletschers beträgt gut 7.5 Kilometer, die Fläche knapp 10 Quadratkilometer.

Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Flugbild des Glacier de Bossons aus Norden, rechts Glacier de Taconnaz. Beide haben als Folge der Zufuhr kalten, blasenreichen Eises aus den hoch gelegenen Akkumulationsgebieten auffällig helle Zungen (11. Aug. 1982, JA).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Flugbild Mont Blanc mit den Akkumulationszonen des Glacier de Bossons (Mitte und links) sowie Glacier de Taconnaz (rechts). Ganz rechts unter dem Höhenleitwerk des Flugzeugs der kleine und sehr steile Glacier de Bourgeat (11. Aug. 1982, JA).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Gipfelaufbau des Mont Blanc aufgenommen von der mit einer Seilbahn zugänglichen Aussichtsplattform auf der Aiguille de Midi (3842m). Links unten erkennt man Spuren von kleinen Eislawinenniedergängen (20. Juli 1982,JA).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Akkumulationszonen des Glacier de Bossons (vorne und Mitte) sowie des Glacier de Taconnaz (rechts) von der Aiguille de Midi aus (20. Juli 1982, JA).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Vergleichsaufnahme A1: Spaltenreicher Mittelteil des Glacier de Bossons (11. Sept. 1992, JC).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Vergleichsaufnahme A2: Die Ausdünnung der Gletscher ist besonders am vegrösserten Felsenfenster rechts im Bild erkennbar (7. Sept. 2008, JC).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Vergleichsaufnahme B1: Zunge des Glacier de Bossons. Beachte Eingänge zu künstlichen Eishöhlen links vom roten Punkt (10. Sept. 1992, JC).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Vergleichsaufnahme B2: Der Schwund der Gletscerzunge is massiv; für die Touristen können keine Eistunnels mehr angeboten werden (9. Sept. 2008, JC).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Vergleichsaufnahme C1: Gletscherzunge mit zwei Bergsteigern ganz rechts oben (10. Sept. 1992, JC).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Vergleichsaufnahme C2: An der gleichen Stelle gibt es jetzt überhaupt kein Eis mehr (9. Sept. 2008, JC).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Vergleichsaufnahme D1: Kleine Alluvialfläche vor der Gletscherzunge. Oben links erkennt man die mächtigen Ufermoränen aus der Kleinen Eiszeit (10. Sept. 1992, JC).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Vergleichsaufnahme D2: Sowohl auf der Alluvialfläche als auch an den Flanken der Ufermoräne hat sich sehr viel Vegetation etabliert (9. Sept. 2008, JC).
Glacier des Bossons und Glacier de Taconnaz
Blick auf Mont Blanc, Glacier de Bossons und Glacier de Taconnaz (rechts) vom nördlichen Ortsrand von Chamonix kurz nach Sonnenaufgang. Beachte die helle Farbe der Zunge des Glacier de Bossons (Aug. 2009, JA).
   
Auf den Glacier des Bossons stürzten am 3. November 1950 eine Maschine mit 48, am 24. Januar 1966 eine mit 117 Menschen ab, beide der Air India. Weil die Trümmer inzwischen vom Akkumlations- ins Ablationsgebiet gewandert sind, gibt die Zunge immer wieder Überreste der beiden Flugzeuge frei. Fotos Jordi Camins (JC) und Jürg Alean (JA).