Seismische Messungen

Der Anfang unserer seismischen Station

Ein Einkomponenten-Seismometer wurde vom Dipartimento Georisorse e Territorio der Universität von Udine im Oktober 1989 nahe beim Gipfel installiert. Regelmässige Tremor-Messungen begannen im Mai 1990. Im Mai 1992 wurde sie zu einer Dreikomponenten-Station erweitert. Dies ermöglichte die Messung der Bewegungen in allen drei Raumdimensionen. Wir bedanken uns bei der Firma PRECITEL SA, die uns verschiedene Vesuche mit ihren Geräten ermöglichte (ausführliche technische Beschreibung der Station (auf Englisch).

Links:

Dieser Container enthielt den eigentlichen Seismometer. Der Spiegel wurde benötigt, um eine schwer zugängliche Wasserwaage abzulesen.

Rechts:

In einem weiteren Container befand sich der Radiosender, der die Daten zum Dorf Stromboli überträgt.

Die gesamte Station wurde durch Solarzellen mit Elektrizität versorgt. Im Winter wurden die Aufzeichnungen gelegentlich für kurze Zeit unterbrochen, wenn bei schlechtem Wetter die Energieversorgung nicht ganz ausreicht. Das kleine Objekt oberhalb der grünen Mütze von Franco Iacop ist die Sendeantenne!

Der lange Weg vom Stromboligipfel bis zu Ihnen

Links:

Die Datenübertragung vom Gipfel ging bis zum Büro der Bergführer nahe der grossen Kirche von San Vincenzo.

Rechts:

Im Innern des Hauses befand sich der Radioempfänger, der PC für die Datenerfassung, ein Modem für den Datentransfer nach Udine sowie eine Backup-Stromversorgung.

Von Udine aus wurden Zusammenfassungen der Daten über das Telephonnetz heruntergeladen. Roby lud sie anschliessend in graphischer Form auf SwissEduc der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich hinauf, wo sie auf diesen Seiten erscheinen.

Der Grossteil der Daten wurde auf traditionellere und ökonomischere Art auf Magnetbändern per Schiff und Bahn nach Udine verfrachtet...

Meteosat-Bild 24. März 1996, sichtbarer Kanal (C03)

Das Ende unserer Seismischen Gipfelstation

Eine sehr starke Explosion erigente sich auf Stromboli am Morgen des 5. April 2003, etwa um 9.15 Lokalzeit (7.15 GMT). Über dem Gipfel stieg eine grosse Pilzwolke auf, und ein lauter Knall war im Dorf Stromboli zu hören.

Da der Vulkan seither durch ein neues seimisches Breitband-Netzwerk des INGV für den Protezione Civile beobachtet wird, das eine Station sehr nahe beim Standort der unsrigen umfasst, wurde diese nicht mehr wieder aufgebaut. Unser kurzperiodischer Sensor machte die alte Station im Vergleich zum neuen Messnetz obsolet.

Seit 2003 unterhalten im Dorf Stromboli (Dorfteil San Bartolo) eine neue Station, die hauptsächlich Schulungszwecken dient. Deren Daten erscheinen weiterhin auf Stromboli online.