Unfälle auf dem Vulkan Stromboli
24. Juli 1986: Unfall durch «normalen» Ausbruch
Albert Perez-Bastardas, ein 33 Jahre alter spanischer Biologe aus Barcelona wurde getötet, nachdem er versucht hatte, sich den Kratern vom Pizzo aus anzunähern. Er wurde von einem Ausbruch überrascht, versuchte sich in Deckung zu bringen, stürzte und wurde von einer Bombe getroffen.Es folgt ein Bericht von Teresa Franquesa, seine Begleiterin:
«Wir gingen nach Stromboli als Teil einer Reise zu Vulkaninseln, die uns seit Jahren fasziniert hatten (Island, Kanaren, Santorin). Ein Freund hatte uns vom fantastischen Erlebnis eines Bivoucas auf dem Gipfel berichtet, bei dem man die Aktivität beobachten könne.
Wir kamen am 23. Juli 1986 an und verliebten uns sofort in die Insel mit ihren engen, mit Bougainvillea überwachsenen Strassen. Wir logierten in einem kleinen Hotel, wo wir uns über den Weg, Zeiten und anderes orientierten. Wir beschlossen, am nächsten Morgen früh aufzubrechen. Abends zuvor hatten wir ein Boot genommen, um die Sciara del Fuoco zu beobachten, doch hatten wir dann keine Aktivität gesehen.
Am 24. begannen wird en Aufstieg etwa um 7.00 morgens. Es war ein wolkenloser, wunderschöner Tag. Der Aufstieg war heiss und anstrengend, bescherte uns aber weiter keine Schwierigkeiten. Unterwegs wurden wir durch zahlreiche schöne Beobachtungen von Pflanzen und der Aussicht etwas aufgehalten.
Den Gipfel erreichten wir gegen 11 Uhr. Dort verbrachten wir mehr als eine Stunde mit der Beobachtung der Krater und der kleinen Ausbrüche, die etwa alle zehn Minuten erfolgten. Ein anderes Paar, das nach uns ankam, beschloss etwas weiter zu gehen entlang des Grats, der zu den Kratern hinunter führt. Dort gibt es diese einfachen Steinmauern, welche die Leute errichten, um sich beim Übernachten gegen den Wind zu schützen. Bald reizte es uns auch, hinunter zu gehen. Es erschien uns schade, die Gelegenheit verstreichen zu lassen, in die Krater hinein zu schauen. Wir waren uns keinerlei Gefahr bewusst. Niemand hatte so etwas erwähnt. Sicher, die Eruptionen verursachten ein ohrenbetäubendes Getöse, aber nichts weiter. Keine der Ausbrüche, die wir gesehen hatten, schienen uns besonders gefährlich. So stiegen wir hinunter.
Um 12 Uhr 30 verursachte Stromboli eine fürchterliche Explosion. Asche verdunkelte den Himmel und zahlreiche, gewaltige vulkanische Bomben wurden in die Luft geschleudert. Eine fiel direkt auf den Kopf von Albert und tötete ihn augenblicklich, noch während er zu flüchten versuchte. Albert liegt auf Stromboli begraben, im kleinen weissen Friedhof, inmitten des Meers, das er so sehr geliebt hatte.»