Geysire: Fotos der Ausbrüche

Bei den Namen wird die amerikanische Schreibweise «Geyser» übernommen; innerhalb der deutschen Texte das aus dem Isländischen stammende «Geysir».

Bei unserem ersten Besuch des Yellowstone National Park wurden Pam und ich nicht wenig frustriert durch ein Erlebnis am Grand Geyser. Es passierte folgendes: Da «Grand» zu denjenigen Geysiren gehört die mehr oder weniger regelmässig ausbrechen, können die Park Ranger die nächste Eruption ungefähr voraussagen. Eines strahlend schönen, aber bitterkalten Morgens kamen wir beim Grand an, als eben erst eine halbe Stunde seit dem Beginn des Zeitfensters der Prognose verstrichen war (9h00 bis 13h00). Weil noch andere Leute warteten, war es klar, dass der Ausbruch noch nicht stattgefunden hatte.

Trotz tiefblauen Himmels wurde die Warterei wegen des bissig kalten Windes bald zu einer Durchhalteübung. Nach einiger Zeit «riskierte» es Pam sogar, zur Old Faithful Lodge hinüberzugehen, um uns heissen Kaffee zu besorgen. Immer wieder sahen wir in der Ferne Old Faithful, Daisy und andere Geysire ausbrechen, nicht aber Grand. Nach schier endlos scheinendem Warten waren wir am Ende des Zeitfensters angelangt. Kein Ausbruch, auch nicht um 13h30. Nun tauchte ein Ranger auf und wischte die Markierung auf den Anzeigetafeln weg. Dann schrieb sie ohne weiteren Kommentar ein neues darauf. Nun sollte die Eruption zwischen 13h00 und 15h00 stattfinden.

Inzwischen hatten wir das Vertrauen in die Prognosen der Ranger verloren und gaben, völlig durchfroren, das Warten auf. Sie wissen, was nun kommt. Wir wanderten zurück zur Lodge, um uns in unserem Zimmer wieder aufzuwärmen. Dann schaute ich aus dem Fenster und sah Grand endlich ausbrechen, natürlich viel zu weit weg für irgendwelche brauchbare Fotoaufnahmen. So sei es - jedenfalls versprachen wir uns damals, ein anderes Jahr zurückzukehren. Das taten wir auch, bei wärmerer Witterung und mehr Zeit, wie die Bilder und Filme auf dieser Seite belegen. Raten Sie, welcher Geysir mittlerweile Jürgs Liebling geworden ist... ;-)

Übrigens soll diese Geschichte nicht die Arbeit der Ranger verunglimpfen. Die Voraussagen sind notorisch schwierig, insbesondere, wenn die vorausgehende Eruption in der Nacht statt gefunden hat.

Jürg Alean