Eishöhle am Ätna
In einer Höhle an der NW-Flanke des Ätna befindet sich auf 2043 Metern über Meer in der so genannten "Grotta del Gelo" wohl eine der südlichsten permanenten Eismassen Europas. Sie ist rund 100m lang und bedeckt den Boden eines Lavatunnels in den Lavaströmen von 1614 bis 1624. Wir zeigen sie hier, wie sie sich Ende Sommer, bei geringster jährlicher Ausdehnung, präsentiert. Die Bilder entstanden während einer geführten Tour von VolcanoDiscovery mit Marco Fulle und Ätnaführer Rosario Basile. Die Höhle liegt in einem der entlegensten Gebiete des Vulkans; der An- und Rückmarsch dauert rund sieben Stunden und ist 18 km lang (hin und zurück). In der Höhle sind Steigeisen notwendig.
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Der Höhleneingang ist so nahe bei der Eruptionsstelle von 1981, dass er durch eine meterdicke Schicht von Pyroklastika überdeckt wird. Feuer und Eis treffen sich am Ätna! | Unsere Gruppe muss warten, bis eine andere unter der Leitung von Andrea Ercolani herauskommt. Im Innern hat es wenig Platz… | Unser Führer Rosario lotst uns durch den engen Raum zwischen dem eisbedeckten Boden und der von wunderschönen Lavastalaktiten dekorierten Höhlendecke. | Rosario hilft der Gruppe, auch den hintersten Winkel der Höhle auszukundschaften. Die Stirnlampen leuchten weit hinein ins abgrundtiefe Dunkel. |
Trotz der Steigeisen hat Vanessa einige Mühe, den steilsten Teil des "Gletschers" zu erklimmen. | Wie immer ist Rosario stets bemüht, allen hilfreich zur Seite zu stehen und alle meistern auch dieses Hindernis. | Am Ende der Höhle verschwindet das Schmelzwasser im immer schmaler werdenden Lavatunnel. | Zurück ins Sonnenlicht! Hier bildet sich etwas Nebel in der Kontaktzone zwischen kalter Innen- und warmer Aussenluft. |
Eisablagerungen können sich in Höhlen auch dann bilden, wenn die Jahresmitteltemperatur deutlich über Null Grad Celsius liegt, sofern der Eingang höher liegt als das Innere der Höhle. Im Winter sammelt sich im Höhleninnern kalte Luft an, die im Sommer aufgrund ihrer hohen spezifischen Dichte nicht herausfliessen kann. Natürlich muss dann Grundwasser in diesen Kaltluftsee hineinfliessen, um die Eismasse aufzubauen. Obwohl lokal als "Gletscher" bezeichnet, handelt es sich im streng wissenschaftlichen Sinn nicht um einen solchen, da ein Gletscher grösser als eine Hektare sein und klare Anzeichen für Fliessen unter Schwerkrafteinwirkung, z.B. Gletscherspalten, aufweisen muss.
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