Videoseite 14.2.2000Ein Tag vor dem Beginn des ausserordentlichen Abenteuers von SOL-Teammitglied Marco Fulle war Ralf Rühlemann als «normaler» Tourist auf
dem Vulkan. Es war sein erster Besuch des Ätna. Ein Tag später, am 14. Februar 2000 trafen wir ihn am Ätna, und er berichtete uns von
seinen Erlebnissen. Erst viel später übergab uns Ralf eine Kopie seiner Videoaufnahmen, die auf eindrückliche Art belegen, was passieren
kann, wenn man ohne Erfahrung und ohne sich zuvor über die momentanen Verhältnisse am Vulkan zu informieren den Gipfelkratern nähert.
Alle Clips sind im MPEG-Format. Ton ist nur dort vorhanden, wo es sinnvoll ist. Wie üblich sind die Bildchen Links zu den Filmen. |
Nachdem Ralf mit der Seilbahn hochgefahren und in die Nähe des SEC gewandert ist, beobachtet er, dass sich am diesem Krater Unheilvolles anbahnt... | Dann steigt eine enorme Aschesäule himmelwärts, die auch gefährliche Bomben mit sich hochreisst. Ralf eilt zum Torre del Filosofo, um ein schützendes Dach zu suchen. | Diese Sequenz ist wirklich schockierend: Rund um Torre del Filosofo fällt ein Bombenhagel. Man hört neben den Impakten auch Ralfs schweren Atem. Er hat so etwas natürlich nie erwartet! | Ruhe ist wieder eingekehrt. Ralf erholt sich vom Schrecken und wärmt sich an einem frischen Aa-Lavastrom. Innerhalb von Minuten wandelte er sich vom «gewöhnlichen» Touristen zum Vulkanfan, der in den folgenden Tagen immer bei uns bleibt. Allerdings fühlt er sich bei der Montagnola fortan weitaus sicherer als auf Torre del Filosofo! |
Wir haben diesbezüglich folgenden Kommentar von Boris Behncke erhalten: Ich sah diesen Paroxysmus aus grösster Nähe (etwa 900m,
als noch näher als Torre del Filosofo). Ich war zusammen mit Pippo Scarpinati. Wir gingen nicht nach Torre del Filosofo weil jener Ort
windabwärts des SEC war. Wir spürten deutlich die Hitze der Lavafontäne und den Lärm der herunterstürzenden Bomben. Wir beobachteten
auch, wie jemand um sein Leben rannte in Richtung des Gebäudes von Torre del Filosofo. Jetzt wissen wir, wer es war. Bei uns landete
dagegen kein Körnchen Asche, während bis 5cm grosse Pyroklastika sogar noch bei der Seilbahnstation Montagnola landeten. Es war
eindrücklich zu sehen, wie lebenswichtig unsere vorherige Entscheidung gewesen war. Ich war nicht wenig stolz darauf, Torre del
Filosofo gemieden zu haben, und selbst Pippo, der den Ätna schon hunderte Mal bestiegen hatte, wäre von sich aus dorthin gegangen.
Video Ralf Rühlemann |