Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)

Tempelarchitektur bei den Griechen
von Andreas Oberlin und Marcel Boller (Klasse 3a 2000/01)


Der Parthenon

Der Parthenon ist ein der Kriegsgöttin Pallas Athena geweihter dorischer Tempel, der auf der Akropolis in Athen steht und zwischen dem Jahre 447 und 432 v.Chr. fertiggestellt worden ist. Die Architekten dieses beinahe hundertprozentigen Marmorbaus waren Iktinos und Kallikrates. Von der Form her ist er ein Peripteros, doch sind die Seitenwände nur verkürzt ausgezogen, so dass zwei innere Ecksäulen Platz finden. Der harmonische Gesamteindruck dieses Tempels wird unter anderem durch eine Raffinesse des Baumeisters bewirkt, der den Ecksäulen einen etwas grösseren Durchmesser gab und sie leicht nach innen neigte. Zusätzlich sind Fundament und Gebälk nicht völlig parallel, sondern sind zur Mitte hin leicht gekrümmt. Dieses absichtliche Abweichen von einer rechtwinkligen Genauigkeit korrigiert eine optische Verzerrung, die durch geradliniges Bauen entstanden wäre. Einige Archäologen meinten sogar, dass bei diesem Tempel keine einzige Gerade vorkomme. Eine weitere Auffälligkeit sind die Proportionen. Das Verhältnis der Länge von 70 Metern zur Breite von 31 Metern beträgt 9 zu 4. Ebenso verhält sich die Breite zur Höhe von 13 Metern auch 9 zu 4.

Diese Abmessungen kann man als logisch erachten. Dass jedoch beim Säulenabstand und beim Säulendurchmesser dieselbe 9:4-Gesetzmässigkeit besteht, wirkt sonderbar. Erklären lässt sich diese Gegebenheit durch den Wunsch der Bauherren, einen möglichst dichten und kompakten Aussenanblick zu erzielen. Die zweiteilige Cella dagegen wirkt von innen her weit und voluminös. Der erste, grössere Teil wird durch 23 Säulen gestützt. In diesem Teil befand sich die 11 Meter hohe, aus Gold und Elfenbein gefertigte Athena-Statue, die unter der Leitung des berühmten Künstlers Pheidias und seiner Schüler erbaut worden war. Über die Verwendung des hinteren Teils spekulieren Fachleute noch heute. Die plausibelste Erklärung besagt, dass sich dort eine Schatzkammer für Weihgeschenke und Prozessionsutensilien befand. Das Dach des Abteils ruhte auf vier nicht mehr erhaltenen Säulen, die wahrscheinlich ionischer Art waren.

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Einleitung
Die dorische Ordnung | Die ionische Ordnung | Die korinthische Ordnung
Die Epochen der griechischen Tempelarchitektur | Der Parthenon