Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)
Götterversammlung
um 440 v. Chr.
um 440 v. Chr.
Marmor, H. 106 cm
Athen, Akropolis-Museum
448 - 432 v. Chr. wurde unter Leitung von Phidias anstelle des im
Perserkrieg zerstörten Tempels der Parthenon gebaut. Sein
Figurenschmuck gilt als Inbegriff der griechischen Klassik. Das Bild
zeigt einen Aussschnitt aus dem Fries, der die Aussenwand der Cella
auf einer Länge von fast 160 m umzog. Dargestellt war der
panathenäische Festzug, wie er sich alle 4 Jahre auf die
Akropolis begab. Neben den zwölf olympischen Göttern
findet man über 300 Menschen und 200 Tiere.
Auf der Platte oben erwarten Poseidon, Apollo und Artemis den
Festzug. Jede der Figuren wirkt als Einzelperson: Locker ist z.B. der
Mantel der Göttin Artemis um die Oberschenkel geschlungen. Ihr
Kleid ist leicht von der linken Schulter herabgeglitten; sie
hält es mit anmutiger Gebärde am Saum fest. Ihr Gesicht
erscheint im Profil. Gleichzeitig ist die ganze Gruppe in sich
äusserst harmonisch zusammengefügt - durchkomponiert war im
Übrigen der ganze Fries. Kein Problem bietet die gestaffelte
Darstellung, obschon die Reliefgebung nicht mehr als 5 cm
beträgt.
Um ermessen zu können, welchen Weg die Künstler innert 80
Jahren zurückgelegt hatten, möge man sich noch einmal das
Relief vom Schatzhaus der
Siphnier ansehen.
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