Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)
526 - 524 v. Chr.
um 526 - 524 v. Chr.
spätarchaisch
Marmor, H. 64 cm
Delphi, Museum
Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Götterversammlung:
Die Götter sehen dem trojanischen Krieg zu. Dargestellt sind
Aphrodite, Artemis, Apollon und links (z.T. verdeckt) Ares.
Diese Darstellung - eine der ältesten Darstellungen von
Göttern überhaupt - folgt dem spätarchaischen Schema:
Die ganze Götterversammlung, in deren Mittelpunkt Zeus steht,
ist symmetrisch aufgebaut. Wir sehen einen Ausschnitt aus der linken
Hälfte.
Aphrodite und Artemis strecken ihre Arme nach Apollon aus, Artemis
berührt sogar sein Kinn: Das sind archaische Gesten für
inständiges Bitten. Die beiden Göttinnen wollen
offensichtlich auf die Geschicke Einfluss nehmen und bitten Apollon,
auf Zeus einzuwirken. Mit seiner abrupten Zurückwendung sagt
Apollon den beiden aber, dass Zeus allein die Entscheidung
zukommt.
Auch die Gruppe selbst ist in sich archaisch aufgebaut: Artemis hat
die Mittelstellung inne, die durch die eng liegenden
vertikalen Parallelfalten ihres Kleides betont wird, während die breiteren
Faltenbahnen der Kleider von Apollon und Aphrodite auf diese Mitte
ausgerichtet sind.
Im Vergleich zu den Kouroi drückt das Relief eine Aktion aus,
stellt eine Handlung und Bewegung dar. Die Figuren überschneiden
sich teilweise.
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