Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)

Das italische Haus II

Bild

1 fauces 1a vestibulum 2 cella 3 atrium 4 impluvium 5 cubiculum 6 ala 7 tablinum 8 oecus (triclinium) 9 apotheca 10 andron 11 peristylium 12 posticum 13 cubiculum 14 exedra (Prunksalon) 15 oecus (Salon, Speisezimmer)

Im Verlaufe des 2. Jhdt. wird das Haus - wiederum axialsymmetrisch um das Peristyl (11) erweitert - oft mit axialsymmetrischen Durchblicken vom Atrium ins Peristyl gebaut. Dieses bildete als zentraler Hof den Kern des hellenistischen Hauses (bekannt z.B. aus Delos). In Italien wird es zu einem Garten, der eingefasst ist mit dorischen oder ionischen Säulen, die ein Pultdach tragen und so eine gedeckte porticus (Säulenumgang) bilden.
Als Kontrast dazu erhält das Atrium an den Ecken des Impluviums oft vier korinthische Säulen. Ein solches Atrium nennt man
atrium tetrastylum. (Möglich sind auch mehrere dorische Säulen am Rand des Impluviums: atrium corinthicum)
Das Peristyl bietet die Möglichkeit zu Erweiterungen. Folge davon ist, dass die eigentlichen Wohnräume der Familie nach hinten auswandern. Atrium und Tablinum werden zu Empfangs- und Durchgangsräumen.

Bild
Pompeji, Casa dei Vetti
Peristyl

 

Natürlich konnte sich nicht jedermann ein Haus mit Peristyl leisten. Ausserdem musste der Baugrund verfügbar sein, um das Haus zu erweitern. Oft wurde dann der alte Garten zu einer Art Rumpfperistyl umgebaut.

Teil I


Top
 Zurück zur Übersicht Pompeji