Bilder zum Rohstoff Tee

von Robert Schmid-Sandherr

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Blüte, Knospe, Blätter und Früchte des Teestrauches Camelia sinensis. Cameron Highlands, Malaysia.
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Teesetzlinge, Indien.
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Teeplantage in den Cameron Highlands, Malaysia.
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Teeplantage in Sri Lanka.
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Teeplantage in Kamerun.
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Knospe mit zwei Blättern, Kamerun.
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Teepflückerin in Indien.
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Teepflücker in Kamerun.
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Der Ertrag der Pflücker wird gewogen, Sri Lanka.
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Welkende Teeblätter, Sri Lanka.
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Maschine, die das Rollen der Teeblätter übernimmt, Malaysia.
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Fermentation der gerollten Teeblätter, Malaysia.
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Fermentierter Tee, Sri Lanka.
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Teefabrik in Sri Lanka.
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Verschiedene Teequalitäten, Sri Lanka.
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Teesortiermaschine, Sri Lanka.
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Teemischer, Indien.
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Tea Tasting in Sri Lanka.
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Tee, in Kisten verpackt, fertig für den Export, Sri Lanka.
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Tee, hier in Säcke gefüllt, für den Export, Sri Lanka.
Heimat des Teestrauches, Camelia sinensis, sind die wärmeren Regionen von China. Die Kolonialmächte bauten ihn aber in andern Hochlandgebieten ihrer tropischen Besitzungen sehr erfolgreich an. Besonders bekannt ist der Anbau im Himalayavorgebirge von Darjeeling (in Nordindien) und in den Bergregionen von Sri Lanka, doch wird auch in Indonesien, Malaysia, Japan und Ostafrika Tee angebaut. Die Teepflanze liebt ein tropisches Bergklima mit nebelfeuchter Luft. Am besten gedeiht sie in Höhen um 1500 bis 2000 m.ü.M.. Ohne Pflege würde der Teebaum (eine Kamelienart) 10 - 15 Meter hoch. Da man aber möglichst viele junge, zarte Blätter und Knospen pflücken möchte, schneidet man in den Teeplantagen den Strauch auf Brust- oder Hüfthöhe zurück. Monokulturen sind die Regel, was natürlich die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht. Daher kann auf Pflanzenschutzmittel nicht verzichtet werden.

Für die Teegewinnung werden die geschlossene Knospe, sowie die jüngsten beiden Blätter gepflückt, bei sorgfältiger Gewinnung von Hand, für Massenware mit einer speziellen Heckenschere. Die Pflückerinnen und Pflücker arbeiten am Morgen, wenn die Pflanzen noch taunass sind, und sie sammeln das Pflückgut in Körben oder Säcken, welche sie auf dem Rücken tragen. Meist arbeiten sie in Gruppen. An zentraler Lage in der Plantage befindet sich die „Tea Factory“, wo das Pflückgut abgeliefert wird. Bezahlt wird einerseits nach Gewicht, andererseits nach Pflückqualität. Wegen der Abgelegenheit der Pflanzungen leben die Pflückerinnen und Pflücker mit ihren Familien auf der Plantage, oft in ziemlich engen und sehr einfachen Bretterhütten. Interessanterweise mussten an verschiedenen Orten fremde Leute als Teearbeiter hergebracht werden, da die Einheimischen sich weigerten, diese Arbeiten zu machen. Aus diesem Grunde kamen sehr viele Tamilen aus Südindien nach Sri Lanka, Malaysia und Ostafrika, was zum Teil zu ethnischen Problemen führte.

In der Teefabrik werden die Blätter in flache, durchlüftete Holzkisten verteilt, wo sie schnell welken, d.h. sehr weich und geschmeidig werden. Darauf folgt der sog. Rollprozess. In speziellen Maschinen werden die Blätter zwischen zwei sich gegenläufig bewegenden Platten zu Krümeln zerrissen und gerollt, was die Zellwände aufbricht und den Zutritt von Luft in die Zellen ermöglicht. Sofort setzt der Fermentationsprozess ein, bei dem sich die grünen Blätter kupferrot verfärben, und bei dem der spezielle Geschmack des Schwarztees entwickelt wird. Es gibt ganz verschiedene Fermentations- und damit Geschmacksqualitäten. Die grosse Kunst besteht darin, die Fermentation im richtigen Augenblick abzubrechen und den Trocknungsprozess einzuleiten. Getrocknet wird möglichst schnell mit Heissluft, damit keine Nachfermentation eintritt. Grüntee stammt von der gleichen Pflanze, wird aber nicht oder nur minimal fermentiert. Mit diesen Prozessen wird der Tee lagerfähig gemacht. Eine mehrstufige Sortierung ergibt eine ganze Reihe von verschiedenen Qualitäten, doch entscheidend ist vor allem, dass wirklich nur die zartesten Knospen und Blätter verarbeitet worden sind. Manche Teesorten werden im Verbraucherland noch mit Aromen unterschiedlicher Geschmacksrichtung angereichert, wie Vanille, Anis, Zimt oder Bergamotte.
Da die Produktionsländer nicht die Hauptkonsumenten sind, wird ein Grossteil des Tees exportiert. Zu diesem Zweck wurde der Tee früher in mit Stanniolfolien ausgekleidete Holzkisten verpackt. Heute verwendet man auch grosse Plastiksäcke dafür. Tee wird an mehreren Warenbörsen gehandelt, so in London, Colombo und Kalkutta. Je nach Herkunftsgebiet, Plantage und Qualität werden sehr unterschiedliche Preise erzielt. Die richtige Teezubereitung ist eine Kunst und es gibt dazu viele verschiedene Anleitungen. Grundsätzlich sehr entscheidend ist aber die Wasserqualität. Unterschiedlich ist auch die Zubereitungstechnik in England, Russland, Japan oder Indien. Tee ist heute Volksgetränk, Genussmittel und Medizin. Grösste Teeproduzenten sind Indien 0.847 Mio. t, VR China 0.77 Mio. t, Sri Lanka 0.31 Mio. t, Kenia 0.29 Mio. t, Indonesien 0.17 Mio. t, Türkei 0.15 Mio. t, Vietnam 0.09 Mio. t und Japan 0.08 Mio. t. Die Weltproduktion beträgt 2.14 Mio. t. Grösste Teekonsumenten sind Indien 640’000 t, China 466’000 t, Grossbritannien 146’000 t und Paraguay 61’000 t. Mit 3.2 kg pro Kopf und Jahr verbrauchen die Iren am meisten Tee.

Literatur

  • Hans G. Adrian, Rolf L. Temming, Arend Vollers: Das Teebuch. Geschichte und Geschichten. Anbau, Herstellung und Rezepte, ISBN 3-928127-01-2
  • Werner F.J. Schmitt: Tee, Ullstein 1997, ISBN 3-548-35756-3
  • Andreas Bärtels: Farbatlas Tropenpflanzen, Verlag Eugen Ulmaer, ISBN 3-8001-3460-8