| Bilder zum Rohstoff Baumwollevon Robert Schmid-Sandherr Baumwolle wurde in Asien und Amerika bereits kultiviert, als die ersten Europäer ins Land kamen. 
                Archäologische Funde lassen vermuten, dass in Indien schon 3500 v.Chr. feine Baumwollstoffe hergestellt wurden. Die Baumwolle erreichte 
                Europa erst im 9. und 10. Jh.n.Chr. über Griechenland, Sizilien und Spanien. | 
|  Baumwollfeld, USA. |  Baumwollfeld, Elfenbeinküste. |  Bewässerung eines Baumwollfeldes, USA. |  Bodenlockerung, Indien. |  Spritzen von Baumwollfeldern, USA. | 
|  Reifes Baumwollfeld, Mali. |  Baumwollpflückerin in Indien. |  Baumwolle von Hand pflücken, Indien. |  Frisch gepflückte Baumwolle, Mali. |  Baumwoll-Erntemaschinen (Staubsauger), USA. | 
|  Aufgesprungene Baumwollkapsel mit Samenhaaren. |  Cotton-Gin = Entkernungsmaschine trennt Samen von Haaren, Indien. |  Baumwollsamen. |  Baumwollsamen-Haufen, USA. |  Pressen der Baumwollballen, Ghana. | 
|  Versandfertig verpackte Baumwollballen, Ghana. |  Baumwolle von Hand färben, Ghana. |  Baumwollstoff maschinell färben, Indien. |  Baumwollspinnerei, Elfenbeinküste. |  Baumwolle weben, Myanmar. | 
| Heute wird Baumwolle in der VR China, den USA, in Pakistan, Indien und Usbekistan angebaut; die Weltproduktion pro Jahr erreicht rund 
								20 Mio t. Die Baumwollpflanzen sind Malven, frostempfindlich, lichtbedürftig und wärmeliebend. Während der Reifezeit benötigen sie 
								Temperaturen zwischen 25 und 27 °C. 1000 bis 1500mm Niederschlag sind erforderlich, am besten viel Regen während Keimung und Wachstum, 
								wenig Regen zur Zeit der Samenreife und Ernte. Oft muss Baumwolle in Trockengebieten bewässert werden. Baumwolle wird ausschliesslich 
								durch Samen vermehrt. 80-100 Tage nach der Aussaat beginnt die Pflanze weiss bis rosa zu blühen und bald bilden sich Kapseln, welche die 
								Samenhaare, die „Baumwolle“ enthalten. Während die ersten Kapseln aufspringen und die Ernte beginnen kann, blüht die Pflanze noch für 
								rund 40 Tage weiter und bildet weitere Kapseln. Daher erntet man mehrmals. Das geschieht von Hand in Ländern mit tiefen Lohnkosten. Da 
								keine chemischen Mittel zum Einsatz kommen, lässt sich diese Baumwolle heute teurer unter der Bezeichnung BIO-Baumwolle verkaufen.
                Auf grossen Baumwollplantagen hingegen wird im geeigneten Moment das Laub durch Spritzen von Entlaubungsmitteln entfernt, so dass riesige 
                „Staubsauger“-Erntemaschinen möglichst nur noch die Baumwolle aus den offenen Kapseln saugen können. Die Baumwollhaare sind mit den 
                Samenkörnern verwachsen. Mit der so genannten Cotton-Gin, einer der ältesten Textilmaschinen, trennt man Samen und Haare. Aus den Samen 
                wird Baumwollsaatöl, ein geruch- und farbloses Speiseöl von hoher Qualität, hergestellt. Die Fasern presst man in 217 kg schwere Ballen, 
                welche mit Drähten zusammengehalten und in Plastik verpackt werden. Je nach Qualität der Fasern erzielt man auf dem Weltmarkt 
                unterschiedliche Preise. Beurteilt werden Länge, Feinheit, Farbe, Festigkeit und Reinheit, wobei die Länge (sie kann zwischen 12 und 65 mm 
                schwanken), der so genannte „Stapel“ das wichtigste Kriterium ist. Die bedeutendsten Exportländer sind die USA, Pakistan und die 
                zentralasiatischen GUS-Staaten. Wichtigste Importeure sind die ostasiatischen Industrie- und Schwellenländer mit ihrer aufstrebenden 
                Textilindustrie und die EU-Staaten. Baumwolle steht in Konkurrenz zu Chemiefasern, doch hat sie grosse Vorzüge in Tragekomfort und 
                Hautverträglichkeit. |