Bananen-Hände | Bananen-Fruchtstand mit Blüten und sich entwickelnden Früchten, Kuba. | Bananen-Blüten und befruchtete, sich entwickelnde Bananen, Indonesien. | Bauer verkauft ein Bündel Kochbananen (Plantain) Kuba. Kochbananen sind etwas grösser als die uns bekannten Speisebananen und sie können nicht frisch gegessen werden. | Kochbananen haben spitzere Enden, Kamerun. |
Bananen-Plantage, Mindanao, Philippinen. | Bananen-Plantage, Kanarische Inseln, Spanien. | Bananen-Plantage, Kuba. Die Blätter werden vom Wind zerzaust. | Arbeiter schützt Bananen-Bunch nach der Befruchtung mit einem Plastiksack vor Insekten und Krankheiten, Costa Rica. | Export-Bananen, Kamerun. |
Auffangen des heruntergeschnittenen Bananen-Bunches auf der gepolsterten Schulter, Costa Rica. | Schutz der „Hände“ gegen Transportschäden durch Einschieben von Schaumstoff-Kissen, Costa Rica. | Bananen-Bunches hängen an Rollen am Transportseil. Eine Stange verbindet die Bunches. Der ganze „Zug“ wird mit Muskelkraft zum Verpackungszentrum gezogen, Philippinen. | Ueberprüfen der Grösse der Bananen, Philippinen. | Waschen der Bananenhände, Costa Rica. |
Waschen der Bananenhände, Mindanao, Philippinen. | Bepinseln der Schnittstellen der Bananenhände mit einem Fungizid, Costa Rica. | Palettierung der Bananen-Schachteln vor dem Verlad in Kühl-Lastwagen, Costa Rica. | Verladen der Kühlcontainer im Exporthafen Moin, Costa Rica. | Verladen der Kühlcontainer im Exporthafen Moin, Costa Rica. |
Bananenstauden sind immergrüne, mehrjährige, krautige Pflanzen. Die Blattscheiden bilden einen Scheinstamm von 2-3 m Höhe.
Die jungen Blätter von 2-3 m Länge bilden eine palmenartige Krone.
Wenn die Bananenstaude ein Alter von sieben bis neuen Monaten erreicht hat, wächst ein meist nach unten hängender Blütenstand von rund einem Meter Länge.
Es öffnen sich rot-violette Blätter, unter denen sich jeweils eine Reihe von Blüten befinden. Diese Blüten kann man als Gemüse zubereiten und essen.
Belässt man sie am Fruchtstand und sind sie befruchtet, wächst jeweils eine Reihe von 10-20 Bananen, die wie Finger nebeneinander angeordnet sind.
Eine solche Reihe wird auch „Hand“ genannt. Etwa 20 Hände übereinander angeordnet bilden den ganzen Fruchtstand, welcher englisch „bunch“ genannt wird.
Der Weltmarktpreis schwankt stark. Er bildet sich auf den Rohwarenbörsen von London und Chicago und wird beeinflusst durch das
wetterbedingt schwankende Angebot und die Nachfrage, aber auch durch neue Anbieter, wie in den letzten Jahren Vietnam.
Grundsätzlich kennt man:
Kochbanane oder Plantain: Die Banane ist grün, etwas grösser und spitzer und sie ist nur geniessbar wenn man sie röstet, brät oder kocht. Sie bildet vor allem
in Afrika eine wichtige Grundlage für die Ernährung der Bevölkerung. Zusammen mit gekochten Manjok-Wurzeln werden gekochte Bananen zu einem kartoffelstockähnlichen
Brei gestampft und zusammen mit scharfen Saucen gegessen.
Faserbanane: Aus den Blattscheiden wird eine sehr zähe Faser gewonnen,
Abaca oder Manilahanf genannt. Früher verarbeitete man sie zu Netzen, Tauen und Garnen. Die Konkurrenz von modernen Kunstfasern hat diese
Produktion fast zum erliegen gebracht.
Speisebanane: Die Früchte (gelb, rot oder schwarz) können im reifen Zustand
direkt gegessen werden. Das Fruchtfleisch ist mehlig und süss. Von ihr sind
über 1000 Varianten und Kreuzungen bekannt, welche den Geschmack der
Verbraucher möglichst gut treffen sollen. Bekannteste Sorten sind Cavendish
und Gros Michel. Sie sind grösser, geschmackvoller und wesentlich unempfindlicher.
Speisebananen werden im gesamten Tropenraum für den Eigenverbrauch in der
Umgebung der Häuser angebaut, für den Export allerdings in grossen Monokultur-Plantagen erzeugt.
Die Banane stammt ursprünglich aus der südostasiatischen Inselwelt. Nach Madagaskar kam sie wohl mit den
austronesischen Einwanderern. Über die Kanarischen Inseln, wo die Spanier sie angebaut hatten, gelangte sie in die Karibik und nach Mittelamerika.
Die Geschichte des Bananen-Marktes ist stark mit der Tätigkeit amerikanischer Grosskonzerne verknüpft, welche insbesondere in Mittelamerika grosse Ländereien beanspruchten und sich immer wieder in die Politik der Einzelstaaten einmischten.
Da die geernteten Bananen binnen 24 Stunden in die Häfen gebracht und auf Kühlschiffe verladen werden mussten, bauten sie private Eisenbahnnetze auf.
Die Ausbreitung der Panama-Krankheit verlangte immer wieder die Verlagerung der Plantagen in noch nicht verseuchte Gebiete. Auch heute sind Pflanzenkrankheiten ein grosses Problem in den Plantagen. Daher wird recht viel mit Helikoptern gespritzt.
Eine Gegenbewegung der Konsumentinnen und Konsumenten verlangt heute nach Bio-Bananen, welche nicht oder nur wenig gespritzt worden sind.
Diese sehen aber oft nicht schön aus.
Bananenstauden werden vegetativ vermehrt. Je nach Jahreszeit müssen die Plantagen bewässert oder entwässert werden. Gegen Windschäden muss man die Stauden oft mit Bambusstecken stützen. Nach der Blüte stülpt man einen mit
Chemikalien behandelten Plasticsack über den Bunch um ihn vor Insekten und Krankheiten zu schützen.
Bei der Ernte wird der ganze Bunch mit einer Machete abgeschnitten und ein
Arbeiter fängt ihn mit einem Kissen auf seinen Schultern auf. Um Verletzungen zu vermeiden werden Schaumstoffe zwischen die „Hände“ eingefügt.
Dann hängt man den Buch an die Rollen einer Seilbahn, welche bis zum Verpackungs-Gebäude führt. Sind etwa 20 Bunches am Seil, zieht ein Arbeiter diesen „Zug“ zur Zentrale.
Dort werden die Bunches zertrennt in einzelne Hände von 5-8 Bananen, und danach wäscht man sie in Bassins. Bananen müssen gewisse Standard-Masse einhalten. Sind sie zu gross oder zu klein, werden sie aussortiert. Aus diesem Abfall wird Bananen-Puree, eine Grundsubstanz für Kleinkindernahrung hergestellt.
Die Schnittstelle der Bananen-Hand muss mit einem Fungizid bepinselt werden, damit keine Fäulnisprozesse von dort ausgehen.
Nach der Ernte wird die Bananen-Pflanze mit der Machete gefällt. Die verrottenden Blätter halten den Boden gut feucht. Gleich nebenan schiesst ein junger Bananen-Stamm aus dem Boden.
Auch heute darf nur wenig Zeit verstreichen von der Ernte bis zum Verlad der Kartonboxen in Kühllastwagen, welche zu den Exporthäfen fahren. Dort warten speziell Kühlschiffe, welche die noch
nicht ganz reifen Bananen bei 13.2 Grad in die Verbraucherländer transportieren. Die endgültige Reifung der Bananen erfolgt im Verbraucherland in Reifekammern welche mit Ethen gefüllt werden. In wenigen Tagen werden die Bananen goldgelb, süss und weich.
Grösste Bananenproduzenten: Indien, Brasilien, VR China, Ecuador, Philippinen, Indonesien, Mexiko, Costa Rica, Thailand, Kolumbien, Vietnam. Wichtigste Exportländer sind die mittelamerikanischen Staaten, bedeutende Einfuhrländer USA, EU-Staaten und Japan.
Da die Arbeitskräfte in den Plantagen oft schlecht bezahlt werden und wenig Schutz gegen die angewandten Chemikalien gewährt wird, gibt es verschiedene Organisationen, welche Bananen unter dem label Fair Trade nur aus kontrollierter Produktion einführen.
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