Materialien für den Sprachunterricht
Zeitgemässe sprachliche Allgemeinbildung
Allgemeines
"Sprache und Allgemeinbildung" (Autoren: Theo Wirth, Christian Seidl, Christian Utzinger). Das Ziel dieses im Juni 2006 erschienenen Buches: Latein soll den Schülerinnen und Schülern als Sprache (und nicht nur als Regelwerk) verständlich werden, so weit als möglich und angemessen; und durch den Lateinunterricht soll ihnen grundsätzlich Sprache als ein Bereich sui generis der "Allgemeinbildung", genau so wie Mathematik, Naturwissenschaften etc., deutlicher werden als meist üblich: Sprache als Zeichensystem, Form und Funktion / Regelmässigkeit und Unregelmässigkeit als für Sprache typischer Gegensatz (-> Analogie und Lautgesetze) / Geschichtlichkeit, Veränderung und Bewahrung als ebenso typischer Gegensatz.
Der LU erhält durch eine solche Erweiterung eine wichtige Teil-Rechtfertigung, nicht zuletzt wegen seiner Beiträge zugunsten der modernen Fremdsprachen und der Muttersprache. Unter lateinischem Sprachunterricht ist daher mehr als "nur" Grammatikunterricht und Worterklärung verstanden (aber diese beiden Bereiche sind natürlich zentral, jedoch in veränderter Sicht). Das übergeordnete Ziel lässt sich so aufgliedern: Verständnis für sprachliche Phänomene; Offenheit und Interesse für sprachliche Phänomene; Fähigkeit zur Erklärung sprachlicher Phänomene (v.a. Transferleistungen); Kenntnis wichtiger sprachtheoretischer Begriffe und Grundlagen - jeweils bezogen einerseits auf das Lateinische, andererseits auf die Muttersprache und andere Schulsprachen.
"Synergie-Effekte zwischen Latein und modernen Fremdsprachen". Für das hessische "Forum Schule" hat Prof. Dr. P. Kuhlmann, Ordinarius für lat. Philologie und Fachdidaktik der Alten Sprachen an der Univ. Göttingen, eine Übersicht verfasst und uns zur Verfügung gestellt.