Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)
Die Lage Pompejis
Die Landschaft ist nach SW geöffnet. In ihr bildet der Vesuv eine deutliche Zäsur. Die fruchtbare Ebene zwischen Vesuv und den Bergrücken im S ist von vulkanischen Eruptionen vielfach geformt. Die antiken Küstenlinien von 79 sind heute nicht mehr erkennbar, denn das Land ist weit nach W vorgerückt.
Für diesen Bereich des kampanischen Hinterlandes ist der Sarno, der in der Antike mit Schiffen befahren werden konnte, ein wichtiger Handelsweg zum offenen Meer. Der Flusshafen Pompejis nahe der Sarnomündung bildete einen fast natürlichen Umschlagplatz.
Auch sonst liegt der Ort verkehrstechnisch günstig: Hier trafen die antiken Strassen aus Cumae/Neapel, Nuceria, Nola und Stabiae zusammen.
Gegründet wurde die Stadt auf einer prähistorischen Lavazunge des Vesuvs, die im SO der Stadt einen markanten, den Sarno überragenden Geländepunkt bildet und zum Fluss steil abfällt (Vorteil: Die Stadt musste nur im N gegen den Vesuv hin speziell befestigt werden, ausserdem konnte der untere Lauf des Sarno kontrolliert werden. Nachteil: Im Durchschnitt beträgt die Dicke der Lavazunge rund 30 m - so tief musste durch das harte Gestein in die Tiefe gegraben werden, um für Brunnen auf Grundwasser zu stossen).
Von grossem Einfluss war damals die griechische Koloniestadt Cumae und ihrer Gründung Neapolis. Auf das westgriechische Alphabet von Cumae geht vermutlich auch das lateinische Alphabet zurück