Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)
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Quelle:
Finanz und Wirtschaft 05.04.2000
Ohne «-is» geht nichts mehr
Dass die Oerlikon-Bührle Holding nach der Gesundschrumpfung und Neuorientierung der Geschäfte den Namen ändern wird, war schon lange abzusehen. Nur schon die Tatsache, dass der Konzern im Zürcher Stadtteil Oerlikon heute kaum noch Aktivitäten unterhält wäre dazu Anlass gewesen.
Am Montag Abend wurde der neue Name von Konzernchef Willy Kissling im Rahmen eines «Launch-Event» bekannt gegeben - und (fast) alle waren da: Die Grossaktionäre Frau Hortense Anda-Bührle, ihr Sohn Gratian Anda, Roche-Finanzchef Henri B. Meier, ExOBH-Chef Hans Widmer sowie viel Prominenz aus dem gesamten Schweizer «Wirtschaftskuchen». Künftig sollen alle (noch verbliebenen) Aktivitäten unter dem Namen Unaxis auftreten. Die Markennamen Balzers sowie Leybold werden verschwinden.
Unaxis leitet sich aus einer Kombination von united, universal und unique (einzigartig) sowie dem lateinischen axis (Achse) und dem griechischen axiom (gültige Wahrheit) ab. So ausgeklügelt diese Namenskonstruktion daherkommt, so stereotyp ist sie, wenn sie mit einigen anderen in jüngerer Zeit erfolgten Namensänderungen von Firmen verglichen wird. Da wimmelt es nur so von -is-Endungen und -x-Konstruktionen: Novartis, Aventis, Axantis (ehemals Attisholz) und Atraxis (Software-Tochter der SAir-Group) sind dafür nur einige Beispiele.
Einen Vorteil hat diese Namensgebung auf sicher. Will Unaxis irgendwann in ferner Zukunft wieder zum Konglomerat werden und dazu mit einem der genannten Unternehmen fusionieren, dann kann sie sich eine erneute Namensänderung sparen AM
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