Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)
Gezer (in der Nähe von Jerusalem
925 v. Chr.
Istanbul, Archäologisches Museum
Der Gezer-Kalender wird als die bis heute älteste bekannte hebräische Inschrift betrachtet. Die Inschrift ist in eine Kalksteintafel eingeritzt. Ihr unterer Teil ist abgebrochen und verloren. Der schräge Bruch hat ein quadratisches Loch, das für einen Nagel gedacht war, mit dem man den Kalender an der Wand befestigte. Er hat sieben horizontal geschriebene Zeilen, die achte Zeile ist vertikal und nur noch teilweise vorhanden.
Obwohl kaum Zweifel an seiner grundsätzlichen Bedeutung bestehen, gibt es Meinungsverschiedenheiten über seinen Zweck; die letzte endgültige Deutung hängt von der Interpretation einiger Zeichen ab. Eine der Interpretationen (von Pere Vincent) ist die folgende:
(1) Zwei Monate, späte Aussaat - Zwei Monate
(2) Einsäen - Zwei Monate, Frühjahrsaussaat -
(3) Ein Monat, Flachs schneiden -
(4) Ein Monat Gerstenernte -
(5) Ein Monat, die ganze Ernte -
(6) Zwei Monate, Traubenernte -
(7) Ein Monat, Sommerfrüchte
(8) Abi
Die achte Zeile wird als Name der Person interpretiert, die die Tafel beschrieben hat.
Hebräische Transskription (17KB)