Realien: Materialien von Anton Hafner (KZU Bülach)
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NZZ, Ausgabe vom 8. April 1999
Antike römische Flotte in Pisa entdeckt
Schiffe ungewöhnlich gut erhalten
Pisa, 7. April. (dpa) Italienische Archäologen haben bei Pisa eine ganze Flotte ungewöhnlich gut erhaltener Schiffe aus der römischen Antike entdeckt. Bisher wurden acht etwa 2000 Jahre alte Schiffe samt Ladung ausgegraben, darunter vier Frachter und wahrscheinlich ein Kriegsschiff. Der die Arbeiten leitende Archäologe sprach am Mittwoch in Pisa von einem sensationellen Fund. Vor allem die Entdeckung eines Kriegsschiffes aus dieser Zeit sei eine absolute Neuheit. Bisher kenne man Schiffe der antiken römischen Marine lediglich aus schriftlichen Unterlagen.
Zufallsfund bei Bauarbeiten
Bauarbeiter stiessen auf die ersten schwarzen Holzplanken etwa fünf Meter unter der Erde. Sie waren im Dezember mit Arbeiten auf dem ehemaligen Gebiet des antiken Stadthafens von Pisa beschäftigt, wo ein neuer Bahnhof entstehen soll. Wirklich aussergewöhnlich sei die Konzentration derartig gut erhaltener Schiffe auf engstem Raum, meinte der leitende Archäologe. Die gesamte Fläche der Ausgrabungen sei nur etwa halb so gross wie ein Fussballfeld. Teilweise sei fast der gesamte Schiffsrumpf zu erkennen. Im Vergleich zu den Funden von Pisa hätten bisherige Ausgrabungen nur Bruchstücke an den Tag gebracht. Die italienische Kulturministerin Melandri will die Funde in Kürze der Öffentlichkeit vorstellen.
Die grössten der in Pisa gefundenen Ruderschiffe sind laut dem leitenden Archäologen bis zu 30 Meter lang. Ungeklärt ist, ob die Boote auch Segel hatten. Auch der grösste Teil der Ladung ist so gut wie intakt, darunter Öl- Amphoren sowie Terrakotta- und Keramikgegenstände. Das Holz der Schiffe ist in sehr gutem Zustand, da durch den Schlamm des ehemaligen Hafenbeckens kein Sauerstoff dringen konnte. Metall konnte so praktisch nicht rosten, und viele Münzen sollen erstaunlich gut erhalten sein.
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