Plinianische Eruption

Plinianische Eruptionen sind grosse, explosive Ereignisse, die gewaltige, dunkle Aschewolken bis in die Stratosphäre (also mindestens 11 km hoch) ausschleudern. Der Name stammt von Plinius dem Jüngeren, der die verheerende Eruption des Vesuv im Jahr 79 A.D. sehr sorgfältig beschrieb. Jener Ausbruch erzeugte eine enorme Aschewolke, Glutlawinen und bis in grosse Entfernung vom Vulkan Aschefälle. Es gab rund 2000 Todesopfer, unter ihnen auch Plinius der Ältere.

Daten und Fakten: Bei grossen plinianischen Eruptionen kann so viel Magma aus dem Vulkaninnern austreten, dass der Vulkan anschliessend in den entstandenen Hohlraum einstürzt. So bildet sich eine Caldera. Bekannte plinianische Eruptionen des 20. Jahrhunderts sind unter anderem diejenigen vom Mount Spurr, Alaska (27. Juni, 18. August und 16.-17. September 1992); Pinatubo, Philippinen (15. Juni 1991); El Chichón, Mexico (März-April 1982); Mount St. Helens, Washington (18. Mai 1980); Agung, Indonesien (17. März 1963); and Novarupta, Valley of 10'000 Smokes, Alaska (6. Juni 1912). Einige plinianische Eruptionen schleuderten dermassen grosse Massen von Aerosolen (kleinste Tröpfchen) in die Stratosphäre, dass sich das Klima weltweit um einige Grad abkühlte. Auch Eruptionen der jüngsten Zeit führten zu merklicher Abkühlung (1991: Mount Pinatubo, Philippinen und 1982: El Chichón, Mexiko). Der gigantische Ausbruch des Tambora, Indonesien, im Jahr 1815 dürfte für das «Jahr ohne Sommer» (1816) in den USA, Kanada und in Europa verantwortlich gewesen sein. Im 21. Jahrhundert gab es plinianische Eruptionen am Chaiten (Chile, Mai 2008) und Redoubt Volcano (Alaska, März-April 2009).

Plinianische Eruption des Mount Spurr, Alaska, Eruptionssäule ca. 18 km hoch (18.8.1992). Foto: © R. McGimsey

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