120 Lektionen Informatikunterricht

Musterlehrgang Ergänzungsfach Informatik an Schweizer Gymnasien

Verfasst von Raimond Reichert

Das Ergänzungsfach Informatik bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich in den beiden letzten Jahren vor der Matura (Abitur) vertieft mit informatischen Themen auseinanderzusetzen. Je nach Kanton (Bundesland) schwankt die Lektionenzahl zwischen 120 und 250 Lektionen.

Fachliche Struktur

Die fachliche Strukturierung folgt dem Raster Great Principles and Practices of Computing von Peter Denning. Ziel ist es, ein Gefühl für die grosse Breite der Informatik und der Tätigkeiten von Informatikern zu vermitteln. Aus Zeitgründen werden nur einzelne ausgewählte Themen in der Tiefe behandelt. Die Schülerinnen und Schüler sollen in der Lage sein, bei den ausgewählten Themen auch anspruchsvollere Aufgaben lösen zu können.

Voraussetzungen

Die Schülerinnen und Schüler müssen keine informatischen Vorkenntnisse mitbringen. Vorausgesetzt werden lediglich Anwenderkenntnisse.

Themen-Übersicht

Die untenstehende Übersicht zeigt eine mögliche Reihenfolge der behandelten Themen und deren Lektionsumfang. Alle Zahlen sind lediglich als Richtwerte und Grössenordnung zu verstehen.

Lektionen Thema Inhalt
4 Principles
Practices
Was ist Informatik?
Was machen Informatiker?
8 Automation
Practices
Probleme algorithmisch lösen (Kara)
Exkurs: Marshmallow Challenge
10 Computation Berechenbarkeit, Mustererkennung, reguläre Ausdrücke
4 Computation Aussagenlogik mit InfoTraffic
2 Computation Entscheidungstabellen
28 Programming Grundlegende Programmierkonzepte
8 Programming Programmierprojekt: Grafikprogrammierung mit Processing
26 Recollection Datenbanken und Webapplikationen
10 alle Prüfungen und Nachbesprechung
Lektionen Thema Exkurs Inhalt
2 Webseiten als elektronische Dokumente, eine «hack-tive» Einführung in HTML
4 Wikipedia clever nutzen
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Disclaimer und Feedback

Selbstverständlich zeigt dieser Musterlehrgang nur eine von beliebig vielen Möglichkeiten, Informatik in 120 Lektionen zu vermitteln. Insbesondere könnten zum Beispiel die Konsolen-Programme durch Algorithmen ersetzt werden. Oder es könnte bei den Datenbanken zusätzlich noch Modellierung behandelt werden. Es könnten andere Programmiersprachen als Java verwendet werden. Der Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt.