Die Ausbildung der Muster kann man aufgrund der Dynamik der Lösung und der Erscheinung in drei Gruppen unterteilen:

Bei den beiden letzteren Gruppen ist zu bemerken, dass die Art der chemischen Reaktion für die Musterbildung von sekundärer Bedeutung ist. Sie dient lediglich der Konzentrationserhöhung an der Oberfläche.

Musterbildung bei der Belousov-Zhabotinsky-Reaktion

Während normalerweise die Bromid-Ionen überall in der Lösung gleichmässig mit Bromat-Ionen und Malonsäure reagieren, kann ein Staubteilchen oder ein Kratzer an der Glaswand die Reaktion örtlich beschleunigen. Dadurch werden Bromid-Ionen an dieser Stelle verbraucht, während in der übrigen Lösung noch genügend davon vorhanden ist. Dies hat zweierlei Konsequenzen: Einmal schlägt die Farbe von Ferroin an der Stelle, welche kein Bromid enthält, von Rot nach Blau um. Zum anderen diffundieren Bromid-Ionen aus der Umgebung zu der Stelle an der das Bromid aufgebraucht ist. Dadurch verarmt die Umgebung an Bromid, so dass auch hier Ferroin durch Bromat oxidiert werden kann und sich blau färbt. Somit breitet sich eine blaue Welle in der Lösung aus. In ihrer Ausbreitungsrichtung ist sie schmal, da die blaue Farbe an ihrer Rückseite schnell verschwindet, wenn sich aus Brommalonsäure und blauem Ferriin wieder Bromid und rotes Ferroin zurückbilden.

Belousov-Zhabotinsky-Reaktion
Anfangsstadium
Belousov-Zhabotinsky-Reaktion
fortgeschrittenes Stadium
Belousov-Zhabotinsky-Reaktion
fluoreszierend